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    ODD MARKS

    ODD MARKS
    (verlängert bis zum 6,7,2018)

    Von Ende April bis Anfang Juni zeigt Pretty Portal in der Ausstellung ODD MARKS eine Auswahl von Positionen, die als Calligraffiti bezeichnet werden.
    Calligraffiti kombiniert Kalligraphie, Typographie und Graffiti. Sie wird mit Abstraktem Expressionismus und Abstraktem Vandalismus verbunden. In Calligraffiti Werken kontrastieren die Schönheit der Schrift mit der Provokation der Platzierung, die Präzision des Werks mit der Impulsivität der Ausführung, die Tradition der verwendeten Schrift mit der Modernität der Interpretation.

    Wir freuen uns mit BLAQK, EGS, Jun Inoue, Patrick Hartl und Zepha eine Auswahl der interessantesten und progressivsten Künstler dieser Richtung zeigen zu können.
    Die teilnehmenden Künstler kommen aus Japan, Frankreich, Finland und Deutschland. Ausserdem zeigen wir mit TOM71 einen Kalligraffiti Künstler aus Düsseldorf. Durch die unterschiedlichen geographischen und kulturellen Hintergründe und das damit einhergehende kalligraphische Erbe, zeigt die Ausstellung eine spannende Mischung unterschiedlicher Neuinterpretationen einer klassischen Auseinandersetzung mit Schrift.

    ODD MARKS
    eine Ausstellung mit Werken von

    BLAQK
    EGS
    Jun Inoue
    Patrick Hartl
    TOM71
    Vincent Abadie Hafez / ZEPHA

    Vernissage 27.04. 19-22h
    Ausstellung 30.04. – 06.07.
    MO – FR 11-19h
    und nach Vereinbarung

    BLAQK

    Blaqk ist ein Zusammenschluss der beiden grichischen Künstler Greg Papagrigoriou und Chris Tzaferos (Simek). Blaqk arbeitet mit einer Kombination grafischer Elemente – darunter Kalligrafie, Buchstaben, Linien, geometrische Formen, Muster, negativer Raum und Texturen. Hierbei sind Kalligrafie mit geometrischen Formen hauptsächlich in Gregs Werken zu finden, während Simek geometrische Formen mit Linien kombiniert. Ihre Werke entstehen im Atelier und im öffentlichen Raum. Blaqk hat seine Exponate in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und an Festivals und Projekten rund um die Welt teilgenommen.

    EGS

    Egs (1974, Helsinki) bezeichnet sich selbst als Graffiti Anthropologe. Er spielt eine wichtige Rolle in der historischen Aufzeichnung und Verbreitung von Graffiti. Als Künstler wie auch als Archivar geht er den formalen, wie auch folkloristischen Wurzeln von Graffiti nach, um so die tiefen sozialen und materiellen Grundlagen der Kunstform zu verstehen.
    Während Egs‘ Werke zunehmend abstrakter werden, sind seine weiterhin illegalen Arbeiten Resultat seiner langen und intensiven Studien der Form des Graffiti. In diesen stellt er die unterschiedlichen Entwicklungsschritte dieser Kunstform als Collagen nebeneinander.
    Egs begann Mitte der 1980er als Teil der ersten Graffiti-Welle Finnlands. Seitdem bereist er die Welt um zu malen, zu forschen und Verbindungen mit anderen Künstlern zu schaffen, und dabei seine Kunst und sein Wissen zu teilen.
    Ein Hauptmotiv Egs‘ sind Weltkarten, meist mit Tinte oder Tusche in seinem klassischen „inkbolt“ Stil gemalt, die stark durch die kalligraphische Essenz des Graffitis beeinflusst sind. Egs verdreht und verformt die Topographie bis diese seinen Namen wiedergibt. Diese Karten sind beispielhaft für seinen unnachahmlichen chirographischen Graffiti Stil. Besonders die schwarze Tusche, die Egs auch in seinen Atelierarbeiten verwendet, zwingen den Betrachter dazu das ebenso reine und komplexe in seinen Graffiti Bildern zu sehen.
    Des weiteren verweist seine Farbauftrag sowohl auf die Aussenseiter Rolle von Graffiti als Kunstform, als auch auf die hinter den Kulissen situierten Milieus in denen die Graffiti zumeist entsteht. Die Karten die Egs erstellt, sind allerdings nicht nur abstrakte Versionen von Weltkarten; sie befassen sich auch mit der Kolonialisierung „neuer“ Kontinente durch die Europäer, bei der mit Stift und Lineal die Welt einfach zerteilt wurde.
    EGS Arbeiten gehören zu zahlreichen privaten Sammlungen und werden in der Finnischen Nationalgalerie gezeigt.

    Jun Inoue

    Jun Inoue kombiniert in seinen Werken traditionelle japanische Kalligraphie und gestisches Malen aus der Epoche des Informel und schafft so Werke die an Bilder des deutschen Künstlers K.O. Götz erinnern. In seinen Arbeiten interpretiert er die „Sen“ inspirierten Aspekte authentischer japanischer Handarbeit neu, und kombiniert diese mit Wildstyle Graffiti. So verbindet er Tradition mit modernen Einflüssen. Jun Inoue malt seine Bilder im Studio und auf Wänden. Seine Werke sind in Galerien rund um den Globus zu sehen.

    Patrick Hartl

    Patrick Hartl ist ein zeitgenössischer deutscher Künstler. Bereits mit 15 Jahren ergriff er die Sprühdose und begann Graffiti zu malen. Seine grafischen Studien weisen eine besondere Liebe zur Kalligraphie und zu stilisierten Schriften auf, mit tiefer Verbundenheit zur gotischen Schrift. Patrick Hartl vereint ein altes Handwerk mit modernem Streetstyle – mit fantastischen Ergebnissen.

    Bei näherem betrachten entpuppen sich Hartls scheinbar monochrome Arbeiten als Resultat vieler übereinander liegender, bunter Farbschichten. Sein persönliches Lieblingswerk ist eine zehn Jahre alte Wand, die bemalt, gesäubert, erneut bemalt, zerstört, gewaschen und beschädigt wurde, aber dadurch stets eine neue, einzigartige Geschichte erzählt. Als Meister handgemachter Designs und analoger Arbeiten, vor allem aber als einer der führenden urbanen Kalligraphen, kreiert Patrick Hartl nun schon seit zwei Jahrzehnten Kunst.

    Patrick Hart gehört zur Künstlergruppe „CALLIGRAFFITY AMBASSADORS“. Neben seinen Ausstellungen in traditionellen Gallerien von New York über Buenos Aires bis Tokyo, gestaltet er auch Wandbilder in Europa und anderen Ländern.

    TOM71

    TOM71 ist ein deutscher Urban Art Künstler, der zur ersten Generation der Graffiti Writer Düsseldorfs zählt. Seine Arbeiten sind eine Symbiose aus Typographie, Kalligrafie und Graffiti, die der neuen Kunstform „Calligraffiti“ zugehörig sind. In den letzten Jahren liegt der Fokus seiner Arbeiten darauf, die Verbindung von Schrift, Form und Farbe in stets neuen Formen weiterzuentwickeln.

    HAFEZ

    Mit einer Choreographie von virtuoser Leichtigkeit komponiert Abadie Hafez “Zepha“ eine Partitur in der der Buchstaben von ihren semiotischen Fesseln befreit sind. So bringen sie die Essenz, der ihnen innewohnenden Ästhetik hervor, ihre kulturelle Bedeutung als Symbol. Die miteinander verflochtenen Figuren unterschiedlicher Herkunft verweben sich zu einer kontrastreichen Struktur. Formale Logik und Verwirrung in Linien, instinktiver Pragmatismus und Gesten; Ausgangspunkt ist die Bewegung, und die aus ihr entstehende Abstraktion.

    Seine Kompositionen enthalten einen kompakten Rhythmus, elektrisiert durch alltägliche Orte, stilles, manchmal unerwartetes Einatmen, geben sie ein forderndes und umfassendes Kunstwerk preis. Die Geste ist technisch, Überbringer uralter kalligraphischer Praktiken und wird durch urbanen Kontext bereichert, kontrastreich und unerwartet.
    Die Formsprache arabischer, wie auch lateinischer Buchstaben verweisen auf eine gemeinsame Geschichte, eine gemeinsame zeitlose Sprache, eine Abstraktion die es zu verinnerlichen gilt.
    Unsere Alphabete halten trotz aller Unterschiede eine vereinende Signifikanz, die alle unsere Ursprünge überschreitet. Zephas Werke spiegeln seine Werte wieder, ein zeitgenössischer Humanismus indiziert durch die Macht des Symbols, enthüllt durch Kunst die über alle Grenzen überschreitet.